Stuttgart, 03.02.2017. Die „Kreiszeitung Böblinger Bote“ wird eine Mehrheitsbeteiligung der Medienholding Süd. Die zum Stuttgarter Medienkonzern Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) gehörende Stuttgarter Zeitung hat eine Mehrheitsbeteiligung an der Lokalzeitung von der Verlegerfamilie Schlecht erworben. Dem Zukauf könnte nur noch das Bundeskartellamt widersprechen.
Damit übernimmt die SWMH vollends die Regie über die seit 1826 erscheinende Lokalzeitung „Böblinger Bote“, nachdem der Konzern bereits vor Jahren 24,9% der Anteile eingekauft hatte. Im
SWMH-Intranet wird Paul-Matthias Schlecht wie folgt zitiert: „Durch diese Entscheidung ist es uns gelungen, einen verlässlichen Partner an unserer Seite zu haben, der – auch als langjähriger
Mitgesellschafter der KRZ – das Zeitungsbusiness aus dem ‚Effeff’ beherrscht. Die KRZ-Böblinger Bote verfügt schon jetzt über einen überregionalen Mantel, der von den Stuttgarter Nachrichten seit
2001 beliefert wird.“
Uwe Reichert wird als Geschäftsführer nun sogar drei Standorte zu verantworten haben. Neben der „Leonberger Kreiszeitung“ und der „Kornwestheimer Zeitung“ jetzt auch den „Böblinger Bote“. Beim
„Böblinger Bote“ wurde letzten Sommer der 65. Geburtstag von Geschäftsführer und Verleger Paul-Matthias Schlecht gefeiert. Die Auflage war da schon auf rund 15.300 Exemplare gesunken. Für die
inhaltliche Qualität sorgen bisher 19 Redakteure und Redakteurinnen.
Weiterer Zukauf nach der „Esslinger Zeitung“
Wie es mit den Redakteurinnen und Redakteuren beim ‚Böblinger Bote’ weitergeht, wird der DJV-Landesverband scharf beobachten. „Ein Ausbluten der redaktionellen Vielfalt gerade in Zeiten, in denen
die Feinde der Pressefreiheit immer lauter werden, wäre ein fatales Zeichen“, so die DJV-Landesvorsitzende Dagmar Lange. Auch mit Blick auf die tariflichen Vereinbarungen hat der
DJV-Landesverband bereits vor Monaten vor einem „Modell Schwarzwälder Bote“ gewarnt.