Dr. Theophil Gallo, Vorsitzender der Siebenpfeiffer-Stiftung, Preisträger Can Dündar, Jean Asselborn, Außenminister von Luxemburg, sowie Prof. Thomas Kleist, Intendant des Saarländischen Rundfunks und Vorsitzender Jury, bei der Verleihung des 14. Siebenpfeiffer-Preises (von links). Foto: Martin Baus
In Homburg wurde am Sonntag (12. November 2017) der Siebenpfeiffer-Preis an den türkischen Journalisten Can Dündar verliehen. Die mit 10.000 Euro dotierte
Auszeichnung wird alle zwei bis drei Jahre an Journalisten vergeben, die sich durch Veröffentlichungen in Print, Funk und Fernsehen für demokratische Grundwerte einsetzen. Luxemburgs
Außenminister Jean Asselborn hielt die Lobrede.
Der Journalist, Dokumentarfilmer und Buchautor Dündar war im Mai 2016 in der Türkei zu einer fast sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden, nachdem er zusammen
mit seinem Kollegen Erdem Gül über geheime Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes an Islamisten in Syrien berichtet hatte. Dies wertete die türkische Justiz als Geheimnisverrat. Seit
Sommer 2016 lebt Dündar im Exil in Deutschland.
Mit der Auszeichnung würden auch alle Kollegen geehrt, die mit ihm im Kampf für Demokratie und Pressefreiheit seien, sagte Dündar bei der Preisverleihung im Homburger Forum. Der Laudator Jean
Asselborn lobte Dündar für seinen „kompromisslosen Einsatz für Presse- und Meinungsfreiheit“. Vorheriger Preisträger war 2015 der US-Enthüllungsjournalist Glenn Greenwald, der die NSA-Affäre
aufdeckte.
Die Siebenpfeiffer-Stiftung wurde 1988 auf Initiative des Saarpfalz-Kreises in Homburg gegründet. Stiftungsmitglieder sind neben dem Saarpfalz-Kreis die DJV-Landesverbände Baden-Württemberg,
Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen, die Landkreise Bad Dürkheim und Kusel, die Städte Homburg, Zweibrücken, Rastatt, Lahr und Neustadt/Weinstraße.