Ravensburger Wochenblatt: Nach dem Aus folgt der Neustart

Stuttgart, 23.01.2018. Das Wochenblatt der Region Bodensee und Oberschwaben mit Sitz in Ravensburg hat die Beteiligungsgesellschaft Prolimity Capital Partners aus Ummendorf (Landkreis Biberach) gekauft. Der Neustart mit einer ersten Ausgabe unter einer neuen Geschäftsführung soll am 1. Februar erfolgen. Sven Jetter, langjähriger Vertriebsleiter beim Wochenblatt Verlag Ravensburg, und Christian Fluhr, Managing Partner von Prolimity, übernehmen die Geschäftsführung des künftig als „Unabhängiges Wochenblatt GmbH“ firmierenden Unternehmens. Das wöchentlich erscheinende Wochenblatt hatte zuletzt eine Auflage von 377.000 Exemplaren und einen Verbreitungsradius von Ravensburg über Biberach, Bad Saulgau, Lindau, Friedrichshafen, Wangen bis nach Tuttlingen.

 

Neue Eigner geben eine positive Zukunftsprognose

Der neue Inhaber gibt sich optimistisch, das Wochenblatt profitabel betreiben zu können, da es nie rote Zahlen geschrieben hätte. „Mit der Fortführung des Wochenblatts sehen wir die Chance, ein langjährig erfolgreiches Unternehmen als unabhängiges Medienhaus in der süddeutschen Medienlandschaft neu zu entwickeln“, gibt Christoph Fluhr über eine Pressemitteilung bekannt. Zur Neustrukturierung soll gehören, dass der Druck weg von der Konkurrenz Schwäbische Zeitung zu Russmedia mit Sitz in Schwarzach (Österreich) geht.

 

Positiv vermerkt wird von Kolleginnen und Kollegen aus dem Wochenblatt-Verlag, dass innerhalb weniger Tage eine neue technische Infrastruktur für Satz, Druck und IT organisiert und einen Großteil der Austräger wieder angeheuert wurde. Redaktionell müsse auch wieder „hochgefahren“ werden, um die acht Teilausgaben individuell zu füllen.

 

Wie bereits im Blickpunkt (Ausgabe Dezember 2017) berichtet, wurde Anfang Dezember 2017 bekannt, dass der 1972 gegründete Wochenblatt Verlag mit Sitz in Ravensburg seinen Betrieb einstellt und die Insolvenz beantragt hat. Davon waren mehr als 70 Arbeitsplätze in Verlag, Redaktion sowie Technik betroffen, dazu rund 1.300 Zusteller, die nun wieder Beschäftigungsverhältnisse bekommen sollen.

 

Eingefädelt haben den Verkauf die Insolvenzverwalter Michael Wahl und Reinhard Wünsch von der Pluta Rechtsanwalts GmbH, die vom Amtsgericht Ravensburg eingesetzt wurden. Unabhängig vom Neustart des Ravensburger Wochenblattes hat das Amtsgericht aktuell das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Wochenblatt Verlag Ravensburg GmbH & Co KG eröffnet, ebenso bei der WBL Pressezustellservice GmbH und der MCT Media-Center Tuttlingen GmbH.

Dagmar Lange