Berlin, 22.11.2018 – Der Deutsche Journalisten-Verband betrachtet die Gleichstellung von Frauen und Männern in den Führungspositionen des Rundfunks als noch nicht abgeschlossen. „Der Anteil von Journalistinnen an den Chefposten in den Redaktionen muss der gesellschaftlichen Wirklichkeit entsprechen“, fordert DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall anlässlich der heute vorgestellten Studie der Organisation ProQuote zur Gleichstellung im Rundfunk. Daraus geht hervor, dass in den Führungsetagen der öffentlich-rechtlichen Sender die Quote zwischen 24,3 und 51,9 Prozent liegt. Die Privatsender folgen abgeschlagen mit Werten zwischen 19,8 und 24,8 Prozent. „Da besteht noch viel Nachholbedarf“, stellt Überall fest.
Es sei aus Sicht des DJV-Vorsitzenden nicht nachvollziehbar, dass bei allen positiven Entwicklungen der vergangenen Jahre die Mehrzahl der Führungspositionen immer noch von Männern besetzt werde. Überall: „Für uns ist darüber hinaus wichtig, dass bei Neubesetzungen von Stellen auch der Diversität Rechnung getragen wird. Im Klartext: Wir brauchen in den Redaktionen von der Volontärin bis zur Intendantin auch deutlich mehr Menschen mit Migrationshintergrund und ausländischen Wurzeln.“ Wenn auf den Bildschirmen und vor den Mikrofonen weiterhin nur zum größten Teil deutschstämmige Journalisten zu sehen und zu hören seien, büße der Rundfunk auf Dauer Glaubwürdigkeit ein. Überall: „Das beste Mittel dagegen ist vorausschauende Personalpolitik in den Sendern.“