Berlin, 17.01.2019 – „Die öffentlich-rechtlichen Sender müssen in die Lage versetzt werden, mit eigenständigen audiovisuellen Inhalten und Angeboten in der digitalen Medienwelt mitzumischen.“ Diese
Forderung erhebt Frank Überall, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), am heutigen Donnerstag auf dem medienpolitischen Symposium der niedersächsischen Landesregierung in
Hannover. Der neue Rundfunkstaatsvertrag, der zurzeit diskutiert wird, müsse den Sendern mehr Spielraum bieten. Der Mehrwert, den der öffentlich-rechtliche Rundfunk der Gesellschaft bringe, müsse
nachhaltig auch digital für die Rezipienten erreichbar sein. Überall: „Insofern ist das Abrücken von willkürlichen Verweildauern ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“ Dazu gehört für ihn aber auch: „Eine intensivere Nutzung muss auch zu einer dieser Nutzung angepassten besseren urheberrechtlichen Vergütung
führen.“
Keinen Zweifel lässt der DJV-Vorsitzende daran, dass zusätzliche Aufgaben der Sender in der digitalen Medienwirklichkeit nicht ohne
zusätzliches journalistisches Personal zu bewältigen seien: „Qualitativ
hochwertige Arbeit kostet nun mal Geld, und angesichts diverser Sparrunden bei den Sendern in den vergangenen Jahren gibt es
ganz sicher keinen Überhang an nutzlos herum sitzendem Personal.“
In dem Zusammenhang weist der DJV-Vorsitzende darauf hin, dass die vereinzelt anzutreffende Ansicht, Mitarbeiter des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks würden unisono wie Manager aus der Wirtschaft bezahlt, „völliger Blödsinn“ sei. Die
Vergütungen der freien wie angestellten Beschäftigten der Rundfunkanstalten lägen auf vergleichbarem Niveau wie das der
allgemeinen Wirtschaft. Überall: „Die Journalistinnen und Journalisten bei den Sendern erhalten Gehälter und Honorare,
die alles andere als überhöht sind.“