Berlin, 26.04.2019 – Der Deutsche Journalisten-Verband erklärt sich solidarisch mit dem Moderator des Österreichischen Rundfunks (ORF) Armin Wolf, der seit Tagen unter massiven Anfeindungen von
Politikern und Anhängern der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) steht. Auslöser war ein Live-Interview, das Wolf mit FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky führte. Wolfs Vergleich zwischen
Abbildungen auf einem FPÖ-Wahlplakat und in der NS-Hetzpostille „Der Stürmer“ führte zu Vilimskys Drohung in der Sendung, der Vergleich sei etwas, „das nicht ohne Folgen bleiben kann“.
FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache unterstützte seinen Generalsekretär, zahlreiche FPÖ-Anhänger überzogen den ORF-Journalisten in Facebook mit Hass-Postings. „Zum einen muss ein Politiker
kritische Fragen eines Moderators aushalten, ohne auszurasten“, erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall, „zum anderen zeigt die Hetzkampagne der Rechtspopulisten gegen Armin Wolf, was sie
von Rundfunk- und Meinungsfreiheit halten: gar nichts.“
Ausdrücklich dankt der DJV-Vorsitzende dem Generaldirektor des ORF Alexander Wrabetz für dessen klare Worte, mit denen er die Kündigungsforderung zurückgewiesen hat: „Das war die einzig richtige
Reaktion auf den Versuch, in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hineinzuregieren.“ Besorgniserregend sei jedoch, dass die Stimmungsmache gegen Armin Wolf kein Ende finde, so Überall. Eine Wiener
FPÖ-Politikerin verglich jetzt Wolfs Interviewführung mit den Verhören des NS-Volksgerichtshofs.
„Uns verbindet viel mit den Kolleginnen und Kollegen des ORF“, so der DJV-Vorsitzende. „Armin Wolf und allen anderen mutigen Journalisten in Österreich gilt unsere Solidarität. Gemeinsam müssen
wir verhindern, dass die Feinde der Pressefreiheit die Oberhand gewinnen.“