Die Mitarbeiter des SWR waren am 18. September dem Streikaufruf der Gewerkschaften DJV, verdi und Deutsche Orchestervereinigung gefolgt und protestierten für eine faire und angemessene Bezahlung. Anlass war ein bundesweiter gewerkschaftlicher Aktionstag, da eine Annäherung zwischen den Gewerkschaften und Geschäftsführungen in den aktuellen Gehaltstarifverhandlungen in weiter Ferne ist.
In den Rundfunkanstalten des BR, WDR, NDR und MDR wurde ebenfalls gestreikt, beim SR fand eine aktive Mittagspause statt. Insgesamt waren rund 3.000 Journalist*innen bei den ARD-Rundfunkhäusern
im Streik.
In Baden-Württemberg war das SWR-Fernsehen massiv betroffen: Statt der ersten Nachrichten um 16:00 Uhr wurden in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz die Nachrichten des SR gesendet. Um 17:00
Uhr und 18:00 Uhr wurde in Baden-Württemberg die Sendung aus Rheinland-Pfalz ausgestrahlt. Die Landesschau musste voraufgezeichnet werden. Die Hauptnachrichten um 19:30 Uhr wurden anders als
sonst nicht im Aktuell-Studio gesendet.
DJV Landesgeschäftsführer Martin Wedekind im Interview
Der DJV fordert von den Rundfunkanstalten mindestens eine dem Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes vergleichbare Erhöhung. In Stuttgart sprach der hessische DJV-Landesvorsitzende, Knud
Zilian, zu den Streikenden. Er machte deutlich, dass Qualitätsjournalismus seinen Preis hat. Eine angemessene Bezahlung der Kolleg*innen sei in Zeiten der Arbeitsverdichtung eine unabdingbare
Voraussetzung für faire und gute Arbeit. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk könne seine Pflicht zur Grundversorgung ohne hochwertige journalistische Informationen nicht erfüllen.
Weitere Informationen unter:
https://www.sueddeutsche.de/medien/ard-streik-warnstreik-tagesschau-1.4605748