Baden-Baden, 06. 01.2020. Mehr als 500 Demokrat*innen versammelten sich am Samstag am Fremersberg vor dem Haupteingang SWR-Fernsehen, um einen Gegenpol gegen die von AfD-MdL Stefan Räpple einberufene Demonstration gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu setzen. Sie standen rund 120 AfD-Anhängern gegenüber, strikt getrennt durch die Polizei. Trotzdem ging es hitzig und lautstark zu.
Aufgerufen hatten kurzfristig zu dieser Kundgebung für einen unabhängigen Journalismus ver.di und der DGB Baden-Württemberg. Der DJV Baden-Württemberg schloss sich an, um ein Zeichen für einen
unabhängigen Journalismus zu setzen.
Landesvorsitzende Dagmar Lange rief den Kundgebungsteilnehmer*innen zu: „Es ist wohlfeil und billiger Stimmenfang von Rechtspopulisten, einen vom Staat unabhängigen kritischen Journalismus zum
gelenkten “Staatsfunk” zu erklären und ihm die Finanzierungsquellen austrocknen zu wollen.“ Die wenigen anwesenden AfD-Demonstranten seien in der Minderheit und würden nur behaupten, die Mehrheit
der deutschen Bürger zu vertreten.
Niemand in dieser freiheitlichen Demokratie sollte diesen populistischen Sprüchen auf den Leim gehen. „Der journalistische Berufsstand kann zu Recht stolz darauf sein, seit 70 Jahren unabhängig
zu berichten und Skandale aufgedeckt zu haben“, so Lange, die sich unter großem Applaus auch für eine bessere Anerkennung von Whistleblowern aussprach, ohne deren Mut in Verbindung mit
couragierten Journalist*innen viele Missstände nicht ans Licht gekommen wären.
Das gestörte Verhältnis der AfD zur Pressefreiheit zeigte sich laut Lange erneut bei der Baden-Badener Demonstration. Diese Aktion untermauere die Zweifel an der Verfassungstreue der AfD.