Der Deutsche Journalisten-Verband zeigt sich irritiert über sich widersprechende Empfehlungen des
Bundesgesundheitsministers zum Umgang mit dem Corona-Virus.
Zunächst lautete die
Empfehlung, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern abzusagen. Kurz darauf riet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter, jeder einzelne möge in den nächsten zwei bis drei
Monaten
abwägen, ob ein Clubbesuch, eine Geburtstagsfeier oder die Vereinssitzung nicht verzichtbar seien. „Was denn nun, Herr Minister?“, fragt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall: „Zwischen einer
Großveranstaltung mit 1.000 Gästen und einer Geburtstagsfeier mit 20 Gratulanten besteht doch wohl ein gewisser Unterschied.“
Der DJV-Vorsitzende stellt klar, dass Spahns gegensätzliche Äußerungen Auswirkungen bis in die Redaktionen hinein haben: „Was sollen Journalistinnen und Journalisten den Bürgern denn raten? Und
sollen
unsere Kollegen überhaupt noch vor Ort recherchieren, wenn sie ihre Gesundheit nicht aufs Spiel setzen wollen?“ Vom Bundesgesundheitsminister seien hier klare Antworten gefragt und nicht
widersprüchliche Informationshäppchen.
Der Deutsche Journalisten-Verband hatte aus der aktuellen Corona-Situation bereits Ende vergangener Woche Konsequenzen gezogen und die für den 28./29. März in Mainz geplante Fachtagung FRAU MACHT
MEDIEN in
den Herbst 2020 verschoben. Die DJV-Konferenz für freie Journalistinnen und Journalisten unter dem Titel „Frei? – Läuft!“ am 18./19. März in Berlin wird als Webkonferenz stattfinden. Nähere
Informationen hierzu
erhalten die Teilnehmer in diesen Tagen.