Der Deutsche Journalisten-Verband fordert Bundes- und Landespolitiker auf, der von den Ministerpräsidenten
beschlossenen Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 86 Cent keine Steine in den Weg zu legen. Anlass sind Forderungen aus Bundes- und Landtagsfraktionen, die Erhöhung nicht zu beschließen. Mit einem entsprechenden Antrag der
FDP-Bundestagsfraktion soll sich das Parlament in der kommenden Woche befassen. „Es ist durch fast das gesamte Parteienspektrum unstrittig, was für ein hervorragendes Informations- und Serviceangebot der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Coronakrise seinen Zuschauern, Hörern und Usern liefert“, sagt DJV-Bundesvorsitzender
Frank Überall. Das sei nur möglich durch den engagierten und herausragenden Einsatz der Journalistinnen und Journalisten in den Sendern. „Die Erhöhung des Rundfunkbeitrags sichert den Status quo ab und ist deshalb
unverzichtbar.“ Andernfalls ließen sich Einschränkungen im Programmangebot nicht mehr abwenden.
Der DJV-Vorsitzende erinnert in dem Zusammenhang daran, dass die Politiker verantwortungsbewusster Parteien bisher nicht von der Notwendigkeit einer angemessenen finanziellen Ausstattung von ARD und ZDF überzeugt werden mussten. Überall: „Der Versuch, im Zuge von Corona die populistische Welle der Medienhasser zu reiten, ist das Gegenteil von medienpolitischer Vernunft.“