Falschnachrichten, manipulativ bearbeitete Bilder sowie Hass und Hetze im Netz – es gab kaum eine Zeit, in der unabhängiger, hartnäckiger und freier Journalismus nötiger war als jetzt. Dennoch: Die Abo-Zahlen der Medien sinken, das Desinteresse der Leser*innen ist immer öfter spürbar, es fehlt an engagiertem Nachwuchs, weil die Strukturen angestaubt wirken. Ist der Journalismus in der Krise? Ja – und nein! Wir wissen: Es gibt eine Zukunft! Wie diese aussieht, das wollen wir gemeinsam mit erfahrenen Journalist*innen beim Medien-Zukunft-Festival (MZF) des DJV Baden-Württemberg am Samstag, 10. Oktober, von 10 bis 14.30 Uhr, diskutieren. Aber wir wollen auch etwas bewegen, uns weiterbilden, uns vernetzen. In acht Workshops können die Teilnehmenden beim MZF20 neue Techniken erlernen und den Blick weiten.
Journalist*innen aus ganz Deutschland vernetzen sich
In diesem Jahr stehen beim dritten Medien-Zukunft-Festival alle Zeichen auf Digital. Auf einer virtuellen Konferenzplattform holen sich die Teilnehmenden das MZF20 nach Hause. Dennoch kommt das Netzwerken nicht zu kurz, jede kann mit jedem interagieren, sich austauschen und diskutieren. Das geht nicht nur in den Workshops, sondern auch in persönlichen Video-Chats. So können sich Journalist*innen aus ganz Deutschland miteinander vernetzen!
Digitale Sicherheit, Konstruktiver Journalismus, journalistische Selbstständigkeit
Die Workshops des MZF20 sind in diesem Jahr nicht nur virtuell erlebbar, sondern auch vielfältig:
- Im Workshop zu digitaler Sicherheit mit Daniel Moßbrucker lernen die Teilnehmenden,
wie sie ihre Online-Accounts zum Beispiel bei Social Media gegen die gängigsten
Hacking-Angriffe schützen können.
- Arndt Ginzel von Frontal 21 berichtet über den journalistischen Umgang mit Rechtspopulist*innen
und erklärt, wie man sich gegen rechte Hetze schützen kann.
- Um die Selbstständigkeit im Journalismus geht es in den Workshops von Roland Karle
und Alexandra Haderlein, die aus ihrem Alltag erzählen und wertvolle Tipps geben –
etwa darüber, wie man ein journalistisches Start-up gründet.
- Daniel Stahl leitet die Online-Redaktion der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN)
und berichtet über das Finden neuer Zielgruppen für digitalen regionalen Journalismus mit Anspruch.
- In diesem Sommer hat Deutschland eine Rassismus-Debatte erlebt, die intensiv auch jenseits
von betroffenen und marginalisierten Communitys geführt wurde. Ein Fortschritt sicherlich,
der aber auch offenbart hat, wie sehr es laut der Referierenden Gilda Sahebi und Julian Dörr
in deutschen Redaktionen weiterhin an Wissen über Diskriminierung mangelt. Die Referierenden
bieten ein interaktives Webinar über den journalistischen Umgang mit Sprache.
- Johannes Meyer geht der neuen Bewegung des Konstruktiven Journalismus nach, der lösungsorientierter arbeiten möchte.
- Auslandskorrespondentin Inna Hartwich berichtet über ihre Arbeit in Russland und China und erklärt, wie sie es schafft, Vertrauen zu gewinnen - vor Ort bei ihren Gesprächspartner*innen, aber auch in den Redaktionen.
Tickets gibt es kostenlos
Wer mehr über das MZF20 erfahren möchte, klickt auf die Homepage: www.medien-zukunft-festival.de. Dort gibt es auch die Tickets – kostenlos oder gegen eine Spende für das Eventprojekt des DJV Baden-Württemberg. Wer noch Fragen oder Anregungen hat, kann sich bei Projektleiterin Meena Stavesand, meena.stavesand@medien-zukunft-festival.de, melden.
Der DJV Baden-Württemberg und das Organisationsteam freuen sich auf viele Teilnehmende, die sich gemeinsam für einen zukunftsfähigen Journalismus stark machen.