Der Deutsche Journalisten-Verband reagiert mit Freude und Erleichterung auf das Londoner Gerichtsurteil zu Julian Assange. Danach soll der Wikileaks-Gründer nicht an die USA ausgeliefert werden. „Das ist ein wichtiger Erfolg“, sagt DJV- Bundesvorsitzender Frank Überall. „Zuerst natürlich für Julian Assange, aber auch für alle Journalistinnen und Journalisten, die mit brisantem Material arbeiten, an dessen Veröffentlichung Mächtige kein Interesse haben.“ In den USA drohen ihm wegen der Wikileaks-Veröffentlichungen mehrere Prozesse mit einem Strafmaß von bis zu 175 Jahren. Die USA haben bereits angekündigt, gegen das Londoner Urteil in Berufung zu gehen.
Der DJV-Vorsitzende begrüßt in dem Zusammenhang auch die inter- fraktionelle Initiative von Bundestagsabgeordneten zur Freilassung von Julian Assange: „Die Unterstützung für den Wikileaks-Gründer reicht bis in die Berliner Politik. Das sind gewichtige Argumente, denen sich die neue Biden-Administration nicht verschließen sollte.“
Bis zur Berufungsverhandlung müsse Julian Assange auf freien Fuß gesetzt werden, fordert Überall: „Zum einen ist sein Gesundheitszustand besorgniserregend, zum anderen ist er Vater von zwei britischen Kindern. Der Schutz der Familie muss auch in Großbritannien gelten.“