Der Deutsche Journalisten-Verband fordert von den
EU-Staats- und Regierungschefs umfassende und wirksame Sicherheitsgarantien für Journalist*innen und Whistleblower. Anlass ist die Entführung des belarussischen Bloggers Roman Protassewitsch, der auch journalistisch tätig war, durch das Regime des Diktators Alexander Lukaschenko. „Von der Entführung und dem wahrscheinlich erzwungenen Geständnis unseres Kollegen geht ein fatales Signal aus“, sagt DJV- Bundesvorsitzender Frank Überall: „Kein regierungskritischer Journalist ist sicher, egal wo er sich aufhält.“ Die verantwortlichen EU-Politiker*innen müssten als Konsequenz aus der Entführung sicherstellen, dass sich solche Vorgänge nicht wiederholten.
Der DJV-Vorsitzende weist in dem Zusammenhang auf die Informanten und Mitarbeiter*innen der Auslandskorrespondent*innen in Minsk hin, die nur schon deshalb einem erhöhten Risiko ausgesetzt seien, weil sie für unabhängige Medien demokratischer Staaten tätig seien. „Journalistinnen und Journalisten sind auf Stringer und Informanten dringend angewiesen.
Es reicht deshalb nicht aus, nur das Schicksal von Roman Protassewitsch zu beklagen.“ Die EU-Politiker dürften nicht zur Tagesordnung übergehen.