Der Deutsche Journalisten-Verband sieht in dem Vorstoß mehrerer Politiker aus den neuen Bundesländern zu einer stärkeren Gewichtung des Ostens innerhalb der ARD einen ernst zu nehmenden Diskussionsansatz. Ostdeutsche Politikerinnen und Politiker hatten gefordert, den ARD-Finanzausgleich zugunsten der Anstalten in den neuen Ländern zu verändern und mehr Ostdeutsche in die Führungsgremien zu entsenden. DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall stellt dazu fest: „Alle ARD-Sendeanstalten haben zu wenig Geld. Eine Verschiebung der Mittel gen Osten würde im Westen Lücken aufreißen, die nicht zu stopfen sind. Eine andere Finanzverteilung wäre nur mit einem höheren Rundfunkbeitrag durchführbar.“
Für diskussionswürdig hält der DJV-Vorsitzende den Anteil ostdeutscher Themen am Unterhaltungs- und Informationsprogramm der ARD: „Es kann auf Dauer nicht nur der Polizeiruf sein.“ Überall regt eine regelmäßige Talkshow im ARD-Programm an, die vom Mitteldeutschen Rundfunk produziert werden könne. „Politik und politische Themen finden nicht nur im Westen statt, aber die ARD-Talkshows kommen allesamt aus den alten Bundesländern. Warum nicht innerhalb der ARD neu verhandeln zugunsten eines neuen Formats aus dem Osten?“ Das wäre ein sinnvoller Beitrag, um weit verbreitete Vorbehalte gegen das vermeintliche Westfernsehen abzubauen.