Der Deutsche Journalisten-Verband fordert für die Informanten von Medien einen wirksamen gesetzlichen Schutz vor Nachstellungen und Repressalien. Aus Anlass des World Whistleblower Day am 23. Juni sieht Deutschlands größte Journalistenorganisation den Status der Hinweisgeber nach wie vor als prekär an. Schutz genießen Whistleblower bisher nur auf europäischer Ebene, seit 2019 die Europäische Union ihre Whistleblowerrichtlinie erlassen hat. Deren Umsetzung in nationales Recht, die bis spätestens Ende 2021 erfolgen muss, hat in Deutschland bisher nicht stattgefunden.
„Ohne Whistleblower ist kritische Recherche in vielen Fällen unmöglich“, erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Beispiele seien der Wirecard-Skandal, das Ibiza-Video oder die Panama Papers.
„Aber auch im Lokaljournalismus sind Insider unverzichtbar, die uns Journalistinnen und Journalisten Tipps geben, wo gemauschelt wird oder handfeste Skandale unter dem Teppich bleiben sollen.“ Es könne nicht angehen, dass Informanten mit massiven Repressalien rechnen müssen.