Der Deutsche Journalisten-Verband appelliert an Bundeskanzlerin Angela Merkel, sich bei ihren Gesprächen mit US- Präsident Joe Biden am morgigen Donnerstag in Washington dafür einzusetzen, dass die Anklagen gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange fallengelassen werden. Sollte der gesundheitlich schwer angeschlagene Assange von Großbritannien an die USA ausgeliefert werden, drohen ihm dort Gerichtsverfahren mit mehr als 100 Jahren Haft als möglichen Strafen. „Julian Assange hat Kriegsverbrechen der USA enthüllt“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Dafür gebührt ihm eher ein Orden als Jahrzehnte im Gefängnis.“ Die Kanzlerin sei gut beraten, wenn sie den amerikanischen Präsidenten davon überzeuge, dass er im Fall Assange mit dem Prinzip Rache seiner Vorgänger im Weißen Haus brechen sollte. Der DJV-Vorsitzende weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass sich für die Freilassung von Julian Assange seit Jahren weite Teile der Zivilgesellschaft und des Journalismus einsetzten. Überall: „Weder die Bundeskanzlerin noch der US-Präsident sollte diese Stimmen ignorieren.“