Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Bundesregierung auf, afghanische Journalistinnen und Journalisten sowie Medienmitarbeiter und Informanten nach Deutschland einreisen zu lassen.
Anlass ist die Jagd der Taliban auf unabhängige Journalisten und auf die sogenannten Stringer, die für westliche Medien gearbeitet haben.
Nach Angaben der Internationalen Journalisten-Föderation (IFJ) haben bereits mehr als 1000 Berichterstatter ihre Arbeit verloren. Zahlreiche Medienschaffende wurden getötet. In einzelnen Berichten ist von gezielten Hinrichtungen die Rede. „Deutschland darf nicht tatenlos zusehen, wie unsere Kollegen verfolgt oder gar ermordet werden“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Es sei ein Gebot der Stunde, die Journalisten zu retten und ihnen in Deutschland Schutz zu bieten. Der DJV-Vorsitzende fordert in dem Zusammenhang die deutschen Medien auf, dem Auswärtigen Amt für die Ausreise der afghanischen Kollegen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen: „Ohne Informanten und Übersetzer vor Ort hätten die deutschen Medien in den zurückliegenden Jahren über Afghanistan keine Zeile schreiben und keine Minute senden können. Die Verlage und Sender müssen ihrer Verantwortung in der jetzigen Notsituation gerecht werden.“