Der Deutsche Journalisten-Verband sieht in dem aktuellen Bahnstreik der Gewerkschaft der Lokomotivführer die „zwingende Konsequenz aus der verfehlten Tarifpolitik der Großen Koalition“, wie DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall am Morgen sagte.
So einschneidend die Folgen des Streiks für Reisende und die Wirtschaft seien, so nachvollziehbar sei der Arbeitskampf: „Wenn zwei Gewerkschaften in einem Betrieb nicht miteinander können, muss die kleinere Gewerkschaft zur Not um ihre Existenz kämpfen“, so Überall. Das sei derzeit bei der Bahn zu beobachten, wo zwei Gewerkschaften und mehrere Tarifverträge gelten würden. Der DJV-Vorsitzende erinnert daran, dass der DJV 2015 zusammen mit der GdL und anderen Spartengewerkschaften gegen die Einführung des Tarifeinheitsgesetzes gekämpft habe. Wider besseres Wissen hätten die Koalitionsfraktionen damals die Begehrlichkeiten der Wirtschaft und des DGB Gesetz werden lassen. „Die genervten Bahnreisenden sollten ihren Frust an die Bundesregierung und nicht an die streikenden Lokführer richten“, so der DJV-Vorsitzende. Die ersatzlose Streichung des Tarifeinheitsgesetzes gehöre ganz oben auf die Tagesordnung des nächsten Bundestags.