Der Journalismus hat es vor allem dort schwer, wo er ein Geschäftsmodell erfordert. Viele klassische Abo-Modelle oder anzeigenfinanzierte Gratiszeitungen werden es nicht schaffen. Ein Ausweg können gemeinnützige Angebote sein, die keine Gewinne erwirtschaften müssen und die einen engagierten Journalismus betreiben, wie etwa die taz, Kontext Wochenzeitung oder Correctiv.
Beim Bundesverbandstag in Bochum hat der DJV auf Antrag aus Baden-Württemberg und mit Unterstützung des Berliner Landesverbands beschlossen, dem "Forum gemeinnütziger Journalismus" beizutreten. Hier haben sich schon wichtige Akteure zusammengeschlossen, um gemeinnützigen Journalismus als Ergänzung zu privatwirtschaftlichen und öffentlich-rechtlichen Medien zu etablieren.
Der Zeitpunkt ist günstig: Gerade wird auf Bundesebene über eine neue Regierung verhandelt, die sich hoffentlich auch zur Gemeinnützigkeit im Journalismus bekennt. Wir als DJV fordern die Politik auf, dafür zu sorgen, dass auch journalistische Arbeit als gemeinnützig anerkannt werden kann.
„Correctiv, taz und andere sind aus der Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Es gelte, die oft schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die Anerkennung der Gemeinnützigkeit zu erleichtern.
Unser Beschluss vom Bundesverbandstag im Wortlaut:
„Der Verbandstag fordert den Bundesvorstand auf, sich für eine Änderung des § 52 Abgabenordnung (AO) dergestalt einzusetzen, dass künftig auch journalistische Projekte in den Katalog der gemeinnützigen Zwecke aufgenommen werden. Ebenfalls soll der DJV Mitglied im Forum gemeinnütziger Journalismus werden.“