Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den Präsidenten des Verlegerverbandes BDZV und Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner auf, die am Freitag bekannt gewordenen Plagiatsvorwürfe gegen ihn aufzuklären. Wie der „Spiegel“ berichtet, sollen sich in Döpfners Dissertation von 1990 insgesamt 28 mögliche Plagiate finden. Zu einer Stellungnahme gegenüber dem Magazin war er nicht bereit. Die Universität Frankfurt/Main will die erhobenen Plagiatsvorwürfe untersuchen. „Glaubwürdigkeit gehört zu den Qualitätskriterien des Journalismus“, erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Wenn der höchste Repräsentant der Verleger in diesem Land Anlass zu Zweifeln an seiner eigenen Glaubwürdigkeit und Integrität gibt, muss er das ausräumen.“ Das sei Mathias Döpfner seinem Verband BDZV ebenso schuldig wie den Tausenden Journalistinnen und Journalisten an deutschen Tageszeitungen.
Der DJV-Vorsitzende erinnert in dem Zusammenhang an Döpfners „Null- Kommunikation“ zu öffentlich diskutierten Vorwürfen in der sogenannten Reichelt-Affäre vor wenigen Monaten: „Schweigen und Aussitzen wäre die falsche Reaktion.“