Der Deutsche Journalisten-Verband ruft den Bundesrat auf, in seiner morgigen Sitzung der Initiative der Bundesländer Niedersachsen und Sachsen zum Erhalt der Pressevielfalt zuzustimmen. Das Forderungspapier der beiden Bundesländer zielt auf Maßnahmen des Bundes ab, mit denen auch weiterhin Zeitungen und Zeitschriften flächendeckend zur Verfügung stehen. Wörtlich heißt es, „dass zur Absicherung einer qualitativ hochwertigen Berichterstattung im Lokal- und Regionalbereich auch Maßnahmen gefördert werden können, die die Unternehmen dabei unterstützen, innovative Ansätze zu erproben und umzusetzen. Diese Innovationen können sich auf eingesetzte Technologien, neue Geschäftsmodelle, Verbreitungswege, Produkte, Formate oder auf neuartige Kooperationsmodelle beziehen.“ DJV- Bundesvorsitzender Frank Überall sieht darin mehr als die von den Verlegern „jahrelang gebetsmühlenartig geforderte staatliche Alimentierung der Zeitungszustellung“. Der Erhalt der Pressevielfalt beziehe sich sowohl auf die gedruckte Zeitung als auch auf die Digitalausgaben.
Der DJV-Vorsitzende weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass auch die Verlage in der Pflicht seien, die Medienvielfalt zu erhalten: „Wenn Redaktionen bis zur Unkenntlichkeit ausgedünnt und die Lokalseiten einer Zeitung immer stärker eingedampft werden, leidet die journalistische Qualität der Berichterstattung aus der Region.“ Staatliche Förderungen für die Verlage müssten deshalb mit Auflagen an den Erhalt oder den Ausbau redaktioneller Arbeitsplätze verbunden sein. Es müsse gewährleistet werden, so Überall, dass auch die Journalistinnen und Journalisten profitierten.